Poppespënnchen asbl
Pit Vinandy, Präsident von Poppespënnchen asbl, erklärt uns das Inklusionsprojekt im Rahmen des Puppentheaterfestivals.

©Lynn Theisen
Pit Vinandy, Präsident der Poppespënnchen asbl
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Aktionsbereich Kultur
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Zeitraum 2022
Das Projekt
Es sind die Organisator*innen von Esch2022, die uns die Idee eines Inklusionsprojekts im Rahmen unseres Puppentheaterfestivals gegeben haben. In der Tat verbergen sich hinter dem Titel "Inclusion aux Marionnettes Sauvages" zwei Projekte.
Zuerst gibt es ein Projekt, das wir in Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Ligue HMC durchführen und das darin besteht, handgefertigte Marionetten herzustellen, die zum Verkauf bestimmt sind, sowie eine Marionettentheatergruppe mit Menschen mit geistiger Behinderung zu gründen.
Das zweite Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Organisation „Mir wëllen iech ons Heemecht weisen“ durchgeführt wird, sieht die Gründung einer Marionettentheatergesellschaft vor, bestehend aus Geflüchteten, Künstler*innen und lokalen Freiwilligen.


Die Umsetzung
Die beiden Vorstellungen (SHAMAMA und AMORE MIO) wurden im September 2022 mit großem Erfolg auf dem Marionettenfestival aufgeführt und im Oktober und November 2022 ein zweites Mal im Poppespënnchen. SHAMAMA wurde am 1. Mai noch zweimal in der Abtei Neumünster gezeigt und AMORE MIO wird in Zusammenarbeit mit der ACAT asbl überarbeitet.
Ich habe jedes Mal die schönsten Momente bei der Premiere erlebt. Das Publikum hat oft vor Lachen geweint. Im Allgemeinen zeigte sich das Publikum sehr berührt und das Feedback war positiv. Und was unvergesslich war, war es, die Funken in den Augen der Schauspieler und Schauspielerinnen zu sehen!
Durchhaltevermögen zahlt sich aus!
Pit Vinandy Präsident von Poppespënnchen asbl
Mit SHAMAMA haben wir mit Geflüchteten ihre eigene Geschichte, ihre Flucht, nachgestellt. Es war anfangs schwierig, ein Team mit den Flüchtlingen zu bilden, sie zu motivieren zu den Workshops zu kommen, Puppen zu basteln und das Stück zu schreiben. Aber dank ein wenig Ausdauer und dem Engagement lokaler Künstler und Künstlerinnen sowie meiner Beteiligung als Puppenspieler konnten wir es schaffen.
Für AMORE MIO war es schwierig, eine Art von Puppe zu finden, die den Bedürfnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ihren psychomotorischen Fähigkeiten entspricht. Wir haben uns also angepasst, indem wir sehr große Handpuppen im Stil der Muppets geschaffen haben.
Dieses Stück behandelte ein ziemlich ernstes Thema: die Integration von Ausländern und Ausländerinnen in Luxemburg im Jahr 1920, wurde aber auf eine eher komische Weise präsentiert. Das Publikum, oft bestehend aus Freund*innen oder Familienmitgliedern der Schauspieler, war begeistert, sie auf der Bühne zu sehen, und für die Schauspielerinnen und Schauspieler war es auch ein großer Moment.
Darüber hinaus hat uns das Projekt ermöglicht, neue Zusammenarbeiten zu schaffen. Seit einigen Wochen spiele ich zum Beispiel Konzerte, die von der Stiftung EME mit dem Musiker OMID organisiert werden, der ein Flüchtling aus Afghanistan ist.

©Lynn Theisen
Pit Vinandy, Präsident der Poppespënnchen asbl
Ziel
Wir haben viele Menschen um uns herum, die einbezogen werden müssen. Treffen wir sie mit einem offenen Geist und offenen Armen. Inklusionsprojekte erfordern viel Geduld und Ausdauer, und es ist wichtig, sich für die Bedürfnisse der Menschen zu interessieren und sie zu 100 % einzubeziehen.
Die erzielten Ergebnisse inspirieren uns, weiterzumachen, und wir freuen uns sehr darauf, solche schönen Momente mit den Teilnehmer*innen, die zu Freund*innen geworden sind, erneut zu erleben! Wir werden also weiterhin mit den Theatergruppen spielen, die gegründet wurden, und mit ihnen neue Stücke auf die Bühne bringen.
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