Tiers-lieux culturels II
Die Œuvre möchte die Entwicklung dauerhafter oder temporärer Kulturprojekte unterstützen, die zu einer kollektiven Dynamik beitragen und die Kultur in der Region verankern. Ziel ist es, Industriebrachen, vernachlässigte Räume und Innenstadtbereiche durch kollaborative Ökosysteme zurückzuerobern.
Je nach Modell decken kulturelle Begegnungsorte eine Vielzahl von Realitäten ab. Diese „Orte der Erkundung“ sind häufig Vektoren des soziokulturellen, künstlerischen, sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen, demokratischen, bürgerschaftlichen, organisatorischen, territorialen oder städtischen Wandels. Einige von ihnen sind kollaborative Kreativlabore, deren vielfältige Akteurinnen und Akteure Kultur in all ihren Formen praktizieren und das umliegende Viertel auf alternative Weise beleben.
Dadurch leisten sie einen Beitrag zur Vermischung von Genres, Aktivitäten und Zielgruppen. Diese atypischen und oft ungewöhnlichen Orte der sozialen Innovation und Verbreitung sind für junge Künstler*innen, Kunstschaffende in Residenz, informierte und ausgegrenzte Zielgruppen, Vereine, Kultur- und Kreativunternehmen, Ressourcenzentren, Restaurants, kulturelle Aktivitäten, Kindertagesstätten, solidarische Garagen, Fab Labs, personenbezogene Dienstleistungen oder auch gemeinsam genutzte Werkstätten bestimmt.
Als alternative, hybride Orte, an denen vielfältige Interessen nebeneinander existieren, können sie Plattformen für die Erkundung, nachhaltige Entwicklung, kollaborative Wirtschaft, Aufgabenteilung sowie den Wissensaustausch und das gemeinsame Schaffen sein. Durch die Interaktion zwischen unterschiedlichen Welten fördern kulturelle Begegnungsorte neue Formen des Miteinanders und werden zu offenen und geselligen Räumen des Ausdrucks und der Überschneidung, die inspirieren und Lust geben, wiederzukommen.
Der Projektaufruf richtet sich an juristische Personen ohne Erwerbszweck, natürliche Privatpersonen und informelle Gruppen sowie lokale Gemeinschaften, die als juristische Person ohne Erwerbszweck auftreten möchten.
Die ausgewählten Projekte fördern die soziale Durchmischung, richten sich sowohl an die breite Öffentlichkeit als auch an alternative Akteurinnen und Akteure und achten auf die Einbeziehung des lokalen Publikums.
Das Projekt muss auf dem Gebiet Luxemburgs durchgeführt werden.
Start des Projektaufrufs: 15. Juli 2021
Die Œuvre möchte drei Projekte unterstützen. Die eingereichten Projekte werden von einer Jury bewertet, die Ergebnisse werden jeweils nach der Sitzung der Jury bekanntgegeben. Sobald drei Projekte ausgewählt wurden, wird der Projektaufruf geschlossen.
Finanzielle Unterstützung:
Drei Projekte werden mit einem Betrag in Höhe von 400.000 € gefördert, der über drei Jahre ausgezahlt wird:
- Erstes Jahr: Die Erarbeitung des Projekts muss abgeschlossen sein und die Partner müssen feststehen.
- Zweites Jahr: Umsetzung des Projekts
- Drittes Jahr: 100%ige Durchführung des Projekts
Der Antrag wird von einer Jury analysiert und bewertet, die sich aus Mitgliedern des Kulturgremiums, Mitgliedern des Begleitausschusses der von der Œuvre und Esch2022 unterstützten kulturellen Drittorte sowie unabhängigen Fachleuten zusammensetzt.
Die Bewertung erfolgt anhand eines Bewertungsschemas, das die nachfolgend beschriebenen Ziele und Kriterien berücksichtigt. Die Jury ist in ihrer Entscheidungsfindung unabhängig, sie muss ihre Entscheidung nicht begründen.
Bei der Auswahl achtet die Jury auf folgende Kriterien:
Allgemeine Grundsätze
- Grundsatz des Verbots der Doppelfinanzierung
- Gewinnverbotsregel
Auswahlkriterien
- Ort des „gemeinsamen Tuns“, des gemeinschaftlichen Schaffens und des Coworking
- Austausch von Wissen
- Originalität und Kreativität
- Aktive Beteiligung eines vielfältigen Publikums
- Territoriale Verankerung
- Soziale Innovation
- Vielfalt beteiligter Akteurinnen und Akteure
- Mehrwert in Bezug auf sozialen Zusammenhalt und Solidarität
- Nachhaltige Entwicklung
- Allgemeines Interesse und Neutralität
- Das Projekt ist von allgemeinem Interesse, uneigennützig, unpolitisch und konfessionslos.
- Das Budget ist klar definiert und es wird genau beschrieben, wofür die vorgesehenen finanziellen Mittel verwendet werden sollen.
- Durchführbarkeit: Das Projekt ist realistisch. Es weist ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis auf.
- Professionalität und Qualität
- Dauerhaftigkeit
- Auch wenn das Projekt zeitlich begrenzt ist, zielt es auf eine positive Veränderung oder dauerhafte Wirkung ab.
Anträge können das ganze Jahr über eingereicht werden. Um einen Antrag einzureichen, melden Sie sich bei unserer Projekt-Einreichungsplattform an. Diese Plattform ermöglicht es Ihnen, ein Benutzerkonto zu erstellen, mit dem Sie Anträge einreichen, Formulare zwischenspeichern und bereits eingereichte Anträge einsehen können.
Bevor Sie auf das vollständige Formular zugreifen können, müssen Sie ein Einführungsformular ausfüllen, in dem Sie den Art der Unterstützung angeben, die Sie beantragen möchten. Mit diesem Formular können Sie Ihr Projekt kurz vorstellen und es dient der Validierung der Zulassungskriterien.
Die Œuvre wird die Zulassungskriterien prüfen, und bei einer positiven Antwort wird der Zugang zum vollständigen Formular freigeschaltet. Nur vollständig ausgefüllte Formulare werden bearbeitet.
Bitte beachten Sie: Die Formulare sind in französischer Sprache, können aber auch auf Luxemburgisch, Deutsch oder Englisch ausgefüllt werden.
Eine Hilfe beantragen
Die Mitglieder der Jury des Projektaufrufs Tiers-lieux culturels II
Anouk Wies
- Präsidentin der Jury, Mitglied des Verwaltungsrats der Œuvre
Giny Laroche
- Partner bei The ImpactLab, Coach
Philippe Nathan
- Architekt, Gründungspartner 2001, Gastprofessor TU Kaiserslautern
Sergio Roberto Gratteri
- Musikwissenschaftler, Kunsterzieher und Kulturunternehmer
Céline Schall
- Beauftragte für Studien und Schulungen beim Service Culture der Stadt Esch
Edouard Meier
- Generaldirektor von pali pali, Beschleuniger für kulturelle, soziale und solidarische Projekte
Norry Schneider
- Koordinator der luxemburgischen Plattform des Übergangs, CELL
Ralph Waltmans
- Direktor für kulturelle Angelegenheiten, Stadt Esch