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Fondation Jugend-an Drogenhëllef

Die Self-Portrait Experience (SPEX): Wenn Kunst Leben verändert

Porträt der Künstlerin Cristina Nuñez und der Verantwortlichen des Projekts "Me and Other Me" der Stiftung Jugend- an Drogenhëllef.

©Gilles Kayser

Die Künstlerin Cristina Nuñez und die Verantwortlichen des Projekts "Me and Other Me" der Stiftung Jugend- an Drogenhëllef.

  • Aktionsbereich Kultur
  • Zeitraum 2023

Die „Self-Portrait Experience (SPEX)” ist weit mehr als nur eine einfache künstlerische Vorrichtung. Von der Künstlerin Cristina Nuñez im Jahr 2005 gegründet, nutzt SPEX autobiografische Fotografie und Video, um individuelle und soziale Transformation anzustreben. Ihr Ziel ist es, das Selbstbild der Teilnehmer*innen zu verbessern und zu stärken, indem ihre Emotionen in Kunstwerke verwandelt werden.


Die Idee von SPEX entstand aus der persönlichen Erfahrung von Cristina Nuñez. Nach einer von Heroinsucht geprägten Jugend fand sie in Selbstporträts eine Form der Selbsttherapie. Im Jahr 2004 erkannte sie, dass diese Praxis auch für andere Menschen von Nutzen sein könnte, und so entstand SPEX, ein Gerät zur Erforschung des inneren Lebens durch Selbstporträtfotografie.


Das Projekt im Gefängnis Luxemburg hat die Aufmerksamkeit der Jugend- und Drogenhilfe-Stiftung auf sich gezogen. Beeindruckt von der Wirkung der autobiografischen Fotografie auf die Teilnehmer*innen haben sie beschlossen, den Kunden der Stiftung die Möglichkeit zu bieten, ihre Abhängigkeitsproblematik durch Kreativität zu bearbeiten.

Nach Abschluss der Rekrutierung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen bis Mai 2024 befindet sich das Projekt nun in der Phase der ersten Selbstporträtsitzungen. Die Auswahl der Teilnehmer*innen erwies sich bisher als die größte Schwierigkeit, da es wichtig war, Menschen zu finden, die emotional bereit waren, sich auf autobiografische Arbeit einzulassen.


Langfristig zielt das Projekt darauf ab, die Genesung der Teilnehmer*innen zu fördern, indem ihre kreative Identität angeregt und ihr Selbstwertgefühl gesteigert wird. Sowohl Cristina Nuñez als auch das Personal der Jugend- und Drogenhilfe-Stiftung möchten einen sozialen Wandel fördern, indem sie die Wahrnehmungen im Zusammenhang mit substanzbezogenen Störungen neu ausrichten.

Der Leitspruch von Cristina Nuñez fasst den Geist des Projekts perfekt zusammen: „Es ist möglich, Schmerzen und schwierige Emotionen in Kunstwerke zu verwandeln.”


Eines meiner Ziele als soziale Aktivistin ist die Verringerung der sozialen Stigmatisierung. Als ehemalige Heroinabhängige und ehemalige Prostituierte habe ich selbst unter Stigmatisierung und Selbststigmatisierung gelitten und habe gekämpft, um sie zu überwinden. Heute nutze ich meine vergangenen Erfahrungen, um zu zeigen (…), dass es möglich ist, unser Leben zu transformieren.”


SPEX bietet also eine einzigartige Möglichkeit, Heilung durch künstlerischen Ausdruck zu fördern und die Geschichten rund um Abhängigkeit und Erlösung neu zu definieren. Dieses Projekt erinnert uns daran, dass Kunst ein mächtiges Mittel zur sozialen Transformation sein kann, das in der Lage ist, denjenigen eine Stimme zu geben, die oft zum Schweigen gebracht werden.

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